Donnerstag, 22. Mai 2014

Wandern



Zurzeit ist meine liebste Freundin Linh zu Besuch, deswegen sind wir vergangenes Wochenende ein bisschen im Norden rum gewandert. Langsam wird es aber zu warm zu wandern. Wir kamen bei unserem kleinen Ausflug schon sehr zum schwitzen.  Am Ziel wurden wir aber mit einer wunderschönen Landschaft belohnt. Im Moment ist Linh gerade in der Wüste, also sieht genau das Gegenteil vom Norden. Mal sehen, was sie so berichten wird.









Montag, 12. Mai 2014

Die Eltern waren im Lande

Highlight eines jeden Freiwilligen ist wahrscheinlich der Elternbesuch. Wie wird es sein die Eltern nach so langer Zeit wieder zu sehen? Und dazu kommt noch, dass man sich in einem fremden Land wieder trifft. Die Bedingungen sind neu, die Umgebung und bestenfalls man selbst auch. Meine Eltern kamen für 10 Tage, in denen sie von Nord nach Süd, von Grün nach sandig gefahren sind. Wir haben eine Menge erlebt. Und natürlich hoffe ich, dass ich Ihnen die Dinge und Menschen, die ich hier lieben gelernt habe, näher bringen konnte. 




Mein Schwesterherz erklärt unseren Eltern den wundervollen Ausblick von Haifa.

Mutti bewundert Blumen.

Wahrscheinlich eines der bekanntesten Graffitis von Banksy. (Bethlehem)

Die Mauer. 

Wunderschöne Landschaft bei Jerusalem.

Überall trifft man Soldaten mit ihren großen, schweren Geschützen.

Basteleien in der Nacht.




Mittwoch, 16. April 2014

Die versprochene Bilderflut

Hier sind nun allerhand Bilder von den letzten Tagen.
Ich hoffe sie gefallen euch!

Meine Hefeklöße! Wahre Prachtexemplare und sie haben wunderbar mit selbstgemachter Vanillesoße geschmeckt. Leider kann man nicht soviel davon essen, weil sie so stopfen. Ich stand für diese Lieblinge den ganzen Tag in der Küche, aber der Aufwand hatte sich wirklich gelohnt, auch unser israelischer Koster hat sich in die weißen Klöße verliebt.


Weißer Kloß im Arbeitszustand. 


Unsere Seder-abendtafel und meine Mitbewohnerin Pauline (rechts).


Nach dem Essen ist vor dem Essen. Ich hab noch nie soviel im meinem Leben gegessen.

Ich am nächsten Tag. Leider sehe ich gerade in diesem Moment ein, dass ich schon wieder bei Rummicup verloren habe.


Rummicup ist zu einem der meistgespielsten Spiele für mich geworden. Mit den alten Damen auf Arbeit und in der Freizeit, leider verliere ich nach einem halben Jahr Training immer noch. Irgendetwas läuft schief.


Mein Schlafplatz.


So habe ich mich nach dem Essen gefühlt. 

Sonntag, 13. April 2014

Pessach

Morgen ist Pessach und heute war endlich mein letzter Arbeitstag!
Warum endlich? Weil ich glaube jetzt zum ersten Mal richtige Ferien habe
und, die auch sehr nötig habe. Meine Mutti kommt diesen Donnerstag
und wir werden gemeinsam das Land erkunden.
Aber als erstes: Pessach. Vor Pessach wünscht man sich ein :
Chag Same 'ach! (Einen schönen Feiertag!) Überall auf den Straßen kann
man hören, wie sich alle ein schönes Pessachfest wünschen. Die Läden sind
voll, wie bei uns kurz vor Weihnachten und Ostern, wenn jeder noch hecktisch
Besorgungen für das große Essen erledigt. Also auch die Juden haben
Feiertagsstress bevor es losgeht. Ich bin morgen auch bei einer israelischen Familie
eingeladen und werde  hautnah diesen Feiertag  miterleben, der acht Tage lang geht.
Aber ich glaube nur zwei Tage werden richtig begangen, wo dann auch wirklich
alles zu hat und jeder Verwandte besucht und zusammen gegessen wird, bis man kugelrund ist.

Im Moment mache ich Dampfnudeln/Hefeklöße.
Neulich habe ich mit meiner Schwester über deutsche Süßspeisen geredet und
plötzlich habe ich an Hefeklöße gedacht und mich innerlich sehnsuchtsvoll danach
gewunden, dieses Gericht aus Kindertagen mal selbst zu kochen.
Nun sitze ich hier, knete meinen Teig und hoffe, dass es etwas wird. Ich werde auch
Bilder mit hochladen, wo man dann meine Leckereien bewundern kann.

Was ist Pessach?
Heißt übersetzt soviel wie: 'Herüberschreiten' und ist eines der wichtigsten Feste im
Judentum. Man erinnert an den Auszug aus Ägypten. (Mit den sieben Plagen, wer erinnert sich?)
Und als das jüdische Volk plötzlich aufbrechen musste, hatten sie keine Zeit mehr das Brot
ordentlich hochgehen zu lassen. (Also die Hefe lässt es hochgehen.) Deshalb nahmen sie es so
mit und das ist auch der Grund, weshalb man an Pessach 'Matza' (Matzen isst.) Sie sind das Resultat der ungesäuerten Brote.
Diese isst man ungefähr eine Woche lang anstatt von echtem Brot. Man verzichtet sowieso auf Mehl und
noch ein paar Kleinigkeiten. Das Essen ist sehr fettig zu dieser Zeit. Hmmm lecker!
Der Pessachabend ist sehr lang. Man betet die/das Haggada und hat einen langen, langen Abend an
dem man zusammen mit der Familie sitzt, Geschichten erzählt und einen 'Seder' hält.
Seder bedeutet Ordnung. Dieses 'Seder' ist der Vorabend von Pessach und man leitet es dadurch ein.
Man liest die Stellen aus der heiligen Schrift vor in denen es um den Auszug aus Ägypten geht und 
betet.  Alles in allem schon ein intressantes Spektakel besonders für mich als Neuling!
Ich werde fotografieren und die Bilder, dann auf meinen Blog stellen.

Sonntag, 6. April 2014

Eine Busfahrt, die ist lustig

Dieses Wochenende habe ich eine typisch "israelische Busfahrt" miterlebt. 
Sie ging folgendermaßen von Statten:
Ich steige in den Bus nach Haifa ein. Vor mir sitzt eine Soldatin. Ihre Uniform ist die der Marine.
Plötzlich fängt der Busfahrer an mit ihr zu streiten. 
Ich verstehe nur Worte, bis er sich an alle im Bus wendet und sagt:
"Hey meine Freunde, dieser Bus fährt nicht ab. Ich weigere mich los zu fahren.
Ihr könnt ja den nächsten Bus in einer Stunde nehmen."
Wieder gibt es nur einen Sprachtumult, dem ich nicht ganz folgen kann bis die betroffene 
Soldatin etwas für mich verständliches sagt, was mich ein wenig verwundert:
"Aber es ist doch ein kleiner Hund!"
Ich schaue mich um. Hund? Hat sie gerade Hund gesagt? Wo ist denn hier ein Hund?
Sie steht stinkig auf, holt einen Welpen unter ihrem Sitz hervor und stürmt aus dem
Bus. Der Busfahrer meckert ihr hinter her und lässt sie, samt Hundebaby, auf dem Bahnhof zurück.
Dann fahren wir eine kleine Weile. Plötzlich bremst der Bus und fährt nicht weiter. Da ich weit vorne
sitze, kann ich eine komplett leere Straße sehen. Wieso  fahren wir dann nicht weiter? 
Dann entdecke in den Übeltäter. Mitten auf der Straße läuft ein alter Mann. Der Busfahrer wartet geduldig bis der Mann sich nach ca. 5 Minuten auf dem Bürgersteig begibt. Alles Routine. Schon etliche Male gehabt.
Ich schlafe ein. Ich werde geweckt. Neben mir hat sich eine junge Dame breit gemacht, die angestrengt mit Jemandem telefoniert. Ich probiere es zu ignorieren. Ich probiere ganz normal weiter zu schlafen. Es will aber einfach nicht klappen. Sie legt auf, ruft den Jemand wieder an und legt auf. Irgendwann höre ich zu. Nicht weil ich so interessiert bin, sondern einfach weil sie so laut ist, dass man nicht weg hören kann.
Das Gespräch ist zwischen ihr und ihrem Freund, der Ende der fahrt dann ihr Exfreund wurde. 
Sie haben 1 1/2 h gebraucht um das auszudiskutieren. Wenn ich in Deutschland gewesen wäre, hätte wahrscheinlich schon der halbe Bus  sie gebeten leiser zu sprechen, aber in Israel ist das beseder (okay, in Ordnung). Alles Routine. Schon etliche Male gehabt.

Dienstag, 25. März 2014

Anekdoten aus meinem Deutschunterricht

Erste Anekdote

Eine Dame: Ahja, und woher aus Deutschland kommen sie genau?
Ich: Aus Ma-gde-burg. Das ist Mitteldeutschland und eigentlich ist auch keine größere Stadt in der Nähe. Berlin und Leipzig sind noch ein gutes Stückchen weiter.
Die Dame: Wie bitte!? Aus Ma-ksim-burg??? Das kenne ich nun wirklich nicht.
Ich: Nein, Nein ich komme aus Ma-GD-eburg!
Die Dame: Was? Maxburg? Davon hab ich ja noch nie gehört! 
Ich: Ma-GD-eburg mit einem G! 
Die Dame: Also sprechen sie das doch einfach mal auf deutsch aus. Ich verstehe sie einfach nicht.
Ich: Aber das ist doch deutsch!
Die Dame: Nun gut, und wie ist ihr Name?
Ich: Mein Name ist Leonore.
Die Dame: Ahhhhh LeonorA! Sehr schön, sehr schön!
Ich: Nein, Nein LeonorEE!
Die Dame: Ach sie müssen aufhören die Worte so englisch auszusprechen! Sagen sie es auf deutsch!
Ich: Aber das ist doch deutsch!

(Die Unterhaltung war komplett auf deutsch, ich war echt verwundert wie sie auf Englisch kommt.)

Zweite Anekdote

Ich erkläre einer älteren Dame den Inhalt eines Textes. Sie legt ihre Hand auf dem Arm und sagt: Ich muss Ihnen etwas sagen. Irgendwie haben Sie so einen starken Dialekt im Deutschen, dass ich Sie kaum verstehen kann. Sie müssen viel deutlicher reden. Dann geht sie zu einer anderen Dame, die ihr etwas ins Ohr brüllt. Sie antwortet der brüllenden Dame: Ach wissen sie was, ich verstehe sie heute wieder gar nicht!!! Sie sprechen so undeutlich. Dann geht sie weiter an ihrem Hörgerät nestelnd, weil sie fast taub ist.



Sonntag, 16. März 2014

Einen Monat Pause - 10 neue Fakten

Liebe/r Leser/innen,
lange habe ich nichts von mir hören lassen. Meine Arbeit hat mich in den letzten Wochen enorm eingespannt. In guter, wie auch schlechter Hinsicht. Man kann nicht immer nur Glück haben. Aber jetzt kommt wieder eine bessere Zeit und die möchte ich mit Zehn Fakten beginnen!


1. Wir haben seit einer Woche kein Gas mehr. (In Israel gibt es fast, eigentlich nur, Gasherde.) Das letzte Mal wurde unser Gas vor 12 Jahren ausgewechselt. Wir sind etwas überfordert, weil wir in Hebräisch noch nicht sagen können, dass wir neues Gas brauchen und sie uns das liefern sollen. Also wie soll man die Firma anrufen? Zum Glück gibt es wunderbare Nachbarn, die all die Arbeit für einen erledigen.
2. Seit wir kein Gas mehr haben, kochen wir provisorisch. Meine Mitbewohnerin hat Nudeln im Ofen gekocht. Das ist Studentenleben pur.
3. Meine eine Dame, die ich besuche, hat ein Gedicht geschrieben und will es nun an Prinz und William und Prinzessin Kate nach England schicken. Wir haben es schon übersetzt. (Danke Sophie!)
4. Ein alter Mann hat mir bei einer Feierlichkeit gesagt, dass wenn alle deutschen Mädchen damals so hübsch ausgesehen hätten wie ich, dann hätte er damals auf zugegriffen und sich Eine "genommen".
5. Ich gehe mit dem fettesten Labrador der Welt ein Mal in der Woche Gassi. Er ist breit wie eine Bockwurst und kann nicht mal mehr hochhüpfen, weil ihn sein Speck wieder nach unten zieht. Ich liebe ihn!
6. Ein seltsamer Fakt ist, dass die Züge in Israel Deutsche Bahn Züge sind. Nach meinen Recherchen ist die Deutsche Bahn ein Nachfolger der Reichsbahn aus dem zweiten Weltkrieg, die unmittelbar an den Massentransporten der Juden in Vernichtungslager beteiligt war. Vielleicht sollte man über die traurige Doppelbedeutung mal nachdenken.
7. Ich faste. Ich faste jetzt 40 Tage Süßigkeiten und Lästern. Und ich will mich ja nicht selbst loben, aber ich halte mich ziemlich gut.
8. Ich fahre bald in eine Region Israels, wo schon 30 Grad sind und man im Meer baden kann!
9. Straßen haben in Israel manchmal sehr poetische Namen, wie: Weg des Meeres, Schöne Aussicht etc.
10. Ein halbes Jahr ist jetzt schon rum und ich kann es kaum fassen! Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät?

Zusatz: Meine Rechtschreibung ist grauenhaft geworden. Im Hebräischen schreibt man wie man spricht, und damit habe ich jetzt auch schon angefangen. Mir unterlaufen die peinlichsten Fehler!


Fühlt euch alle lieb gegrüßt!